Sie sind umgezogen, haben renoviert oder sich einfach nur ein schönes neues Bild oder Kunstwerk gegönnt? Jetzt muss es nur noch kurz mal aufgehängt werden? Doch Moment! Worauf müssen Sie eigentlich achten und wie geht das ganz schnell, einfach und gerade? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Bilder richtig aufhängen.

 

Bild aufhaengen

Eigentlich klingt es doch ganz einfach: Anzeichnen, Bohren oder Nageln, Dübeln und Aufhängen. Und schon sollte das Bild hängen. Ja, sollte. Denn auch bei dieser einfachen Vorgehensweise müssen Sie auf ein paar Kleinigkeiten achten. Welchen Bohrer, Nagel oder Dübel Sie für welche Wand benötigen und welche Tipps und Tricks es gibt, damit das Bild richtig hängt, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

 

Das Werkzeug

 

Werkzeugauswahl
Mit dem richtigen Werkzeug ist alles kein Problem.

Um Ihr Bild richtig aufzuhängen benötigen Sie auch das passende Werkzeug dafür. Mit einem Hammer, Nagel, Wasserwaage und Bleistift haben Sie schon eine gute Grundausstattung. Doch möglicherweise benötigen Sie noch einen Bohrer sowie passende Dübel und Schrauben. Eine zweite Person, die das Bild hält, wäre auch nicht schlecht. Doch welchen Nagel oder Bohrer sollten Sie aus diesem großen und unübersichtlichen Angebot wählen?

 

Nägel

Es gibt verschiedene Nägel für verschiedene Wände. Doch im Grunde kann man sagen, dass kurze Stahlnägel von vier bis fünf Zentimetern für jede Wand gut geeignet sind. Allerdings sollten die Nägel größer sein, je schwerer und größer das Bild ist. Auch die Wandbeschaffenheit ist bei der Auswahl des Nagels, ebenso wie bei der Schraube, wichtig. Ist die Wand porös, ist von einem Nagel abzusehen und eher eine Schraube zu verwenden.

Bevor Sie das Loch in die Wand bohren, sollte Sie diese mit einem Leitungsfinder nach Wasser- und Stromleitungen absuchen. Besonders in älteren Häusern sind die Leitungen oftmals noch kreuz und quer verlegt. Ein Leitungsfinder, auch Ortungsgerät genannt, findet in Decken, Wänden und Böden Strom-, Wasser- und auch Gasleitungen. Sie können ihn in jedem Baumarkt oder im Internet kaufen.

Wiegt Ihr Bild weniger als 10kg, können Sie es mit Nägeln oder Schrauben aufhängen. Bei Bildern, die schwerer sind, sollten Sie zu einem Dübel greifen.

Bohrer

Auch den Bohrer sollten Sie anhand der Wand auswählen. Haben Sie eine harte Betonwand ist ein Bohrhammer notwendig, bei weicheren Wänden aus Sandstein oder Ziegeln reicht ein Akku- oder Schlagbohrer aus. Grundsätzlich müssen Dübel, Bohrer und Schraube zusammenpassen. Die Größen finden Sie auf den jeweiligen Packungen. Falls diese schon vor Ewigkeiten den Weg in den Abfall gefunden hat, können Sie den Dübel auf den Bohrer stecken. Wenn die Bohrspitze in den Dübel passt, müsste es sich um den gleichen Durchmesser handeln.

Tipp: Damit der Dübel sicher hält, unbedingt immer den Bohrstaub aus dem Bohrloch saugen!

Noch mehr Informationen zu Bohrer und Co. finden Sie im anschaulichen Video-Tutorial zum Bilder aufhängen von Bosch:

Die Vorgehensweise

Um ein Bild aufzuhängen müssen Sie eigentlich nicht viel machen, doch selbst bei diesen wenigen Schritten heißt es: gewusst wie!
Am besten entscheiden Sie sich schon im Voraus, wie Sie Ihre Bilder anordnen möchten und welche Hängung für Sie in Frage kommt.

Anzeichnen

Bevor das Bild an die Wand kann, sollten Sie sich einen Plan machen und überlegen, wo genau das Bild hinkommen soll. Markieren Sie diesen Punkt mit einem Bleistift, um ihn nicht mehr zu verlieren. Unser Artikel über Hängungen verrät Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen, um die perfekte Position für Ihr Bild zu finden.

Nageln oder Bohren

Leichte Bilder können problemlos nur mit einem Nagel aufgehängt werden. Bei schwereren Bildern (ab ungefähr 10 Kilogramm) empfiehlt es sich, Schrauben und Dübel zu benutzen. Außerdem hängt es von der Größe des Bildes ab, ob Sie zwei Nägel oder Schrauben nehmen sollten. Ab einem Format von 30 x 40 Zentimetern ist es gut, zu Sicherheit zwei Halterungen für das Bild anzubringen.

Die perfekte Höhe

Überlegen Sie sich, auf welcher Höhe Ihr Bild am besten zur Geltung kommt oder wo Sie es am liebsten sehen würden. Soll das Bild, ähnlich wie in einer Galerie, zum genaueren Betrachten anregen, sollte das Zentrum des Bildes unterhalb der Augenhöhe liegen. Hier ist eine zweite Person hilfreich, die Ihnen das Bild in Position halten kann, während Sie die Höhe checken.

Als Faustregel in Museen gilt: Die Bildmitte befindet sich 145-150 Zentimeter über dem Boden. Eventuelle Möbelstücke müssen aber auch mit in die Wahl der Höhe einbezogen werden. Hier heißt es, Bilder sollten nicht mit einem zu großen Abstand zum Möbelstück aufgehängt werden. Von der Sofakante sieht ein Abstand von etwa 30 Zentimetern am harmonischsten aus. Orientieren Sie sich also immer an Kanten im Raum wie beispielsweise Türen, Fenster und Möbel. Allerdings muss das Bild für Sie persönlich an dem Aufhängungsort genau passen, auch wenn es nicht perfekt nach einer Hängung gehängt wird. Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.

Worauf Sie beim Transport und der Lagerung von Gemälden achten sollten, wenn Sie eine Ausstellung planen oder organisieren, lesen Sie in unserem Beitrag "Gemälde richtig lagern & verpacken".

Das Anzeichnen – zwei Wege zum Ziel

Wenn Sie sich für eine Höhe entschieden haben, müssen die Bohrlöcher angezeichnet werden. Dafür ist der Zeitungstrick sehr gut geeignet:

  1. Legen Sie das Bild auf eine alte Zeitungsseite
  2. Nehmen Sie den Rahmen als Schablone und zeichnen Sie ihn auf das Zeitungspapier
  3. Schneiden Sie den Umriss aus
  4. Drehen Sie Ihr Bild um, sodass die Aufhängungen nach oben zeigen
  5. Legen Sie die Zeitung plan auf das umgedrehte Bild
  6. Stechen Sie mit dem Bleistift an den Stellen ein Loch in die Zeitung, an denen die Aufhänger unter dem Papier zu spüren sind
  7. Kleben Sie die Zeitungsschablone mit Klebeband an die Wand
  8. Richten Sie mit Hilfe einer Wasserwaage die Schablone gerade aus
  9. Zeichnen Sie durch die Bleistiftlöcher die Bohr- bzw. Nagellöcher an die Wand

Und schon haben Sie die Stelle, an der Sie bohren oder nageln müssen, damit das Bild richtig hängt. Die Zeitung dient auch sehr gut zur besseren Visualisierung, so haben Sie einen ersten Eindruck, wie das Bild später hängen wird.

Wenn Sie lieber den klassischen Weg gehen oder gerade keine Zeitung oder ein anderes Papier zur Hand haben, ermitteln Sie die Bohrlöcher mit Hilfe eines Zollstocks. Bei dieser Methode messen Sie die Breite des Rahmens aus und zusätzlich den Abstand (falls vorhanden) der beiden Aufhängungen.

  1. Messen Sie den Rahmen aus
  2. Messen Sie die Abstände der Aufhängungen und notieren sich beides
  3. Messen Sie nun vom Boden aus die Höhe des Bildes ab oder lassen Sie eine zweite Person das Bild an die Wand halten, um die richtige Höhe zu markieren
  4. Markieren Sie mit dem Bleistift die Höhe
  5. Die markierte Höhe stellt die Mitte des Bildes dar
  6. Teilen Sie den Abstand der Aufhängungen durch zwei und messen Sie von der Mitte aus gehend den jeweiligen Abstand an der Wand ab
  7. Markieren Sie die Stelle
  8. Nun sollten Sie mit der Wasserwaage nachprüfen, ob die angezeichneten Punkte gerade sind

Das Loch bohren oder den Nagel in die Wand schlagen

Ist das Bild angezeichnet, der Bohrer mit passendem Dübel oder der Nagel ausgewählt, heißt es: Ran an die Wand! Schlagen Sie den Nagel mit einem Hammer in einem 45-Grad-Winkel in die Wand. Der Nagel hat einen 45 Grad Winkel, wenn er schräg mit dem Kopf zur Decke schauend in die Wand gehämmert wird. Wenn Sie lieber bohren, dann muss die Schraube natürlich gerade in den Dübel gedreht werden und nicht wie der Nagel im 45-Grad-Winkel.

Aufhängen

Sind Anzeichnen und Bohren erledigt muss nun der Dübel eingedrückt, die Schraube reingedreht und das Bild aufgehängt werden. Die Schraube sollte eingedreht werden, bis Sie einen leichten Widerstand spüren. Dann spreizt sich der Dübel und verankert sich so in der Wand.
Hier ist es wichtig, den richtigen Dübel zu verwenden. Für eine Ziegelstein- oder Kalksandsteinwand eignen sich Steinbohrer, für eine Gipskartonwand ein Metallbohrer. Dazu passend zur Ziegelsteinwand Spreizdübel für Ziegelsteinwände, für die Kalksandsteinwand Spreizdübel für Kalksandstein und für Gipskartonwände gibt es extra Dübel für Gipskarton. Falls Sie aber nicht wissen, was hinter der Tapete steckt, nutzen Sie einfach einen Universaldübel. Wurde der Dübel eingedrückt und die Schraube eingedreht, können Sie Ihr Bild endlich aufhängen.

So hängt Ihr Bild gerade

Ein Bild gerade an die Wand bringen scheint manchmal gar nicht so einfach. Egal wie oft Sie mit der Wasserwaage nachprüfen, immer hängt was schief? Außerdem gleicht das Hantieren mit Wasserwaage, Bleistift, Nägeln und Bilderrahmen einem akrobatischen Kunststück? Dem sei nun ein Ende gesetzt! Mit dem Bohrlochmarkierer als Aufsatz für die Wasserwaage kann nichts mehr schiefgehen. Stecken Sie den Markierer in den richtigen Abständen auf die Wasserwaage und pressen Sie ihn in die Wand, sobald die Wasserwaage im Wasser ist.
Jörn von dem Youtube-Kanal Jörn It Yourself zeigt in seinem Video den kinderleichten Trick. So hängen Sie schnell und einfach ein Bild gerade auf.

Bilder anbringen ohne Bohren oder Nageln

kaputte Wand Ihre Wand soll nicht so aussehen? Nutzen Sie Alternativen zu Bohrer und Nagel.

Sie haben keine Lust auf lästiges Bohren? Ihnen fehlen die Werkzeuge oder Sie möchten einfach keine unschönen Löcher in der Wand haben? Sie können dennoch mit Bildern Ihre Wand verschönern! Denn inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, die hässlichen Bohr-oder Nagellöcher zu umgehen.

Klebestreifen-Klebenagel-Klebehaken

Die Lösung gegen Löcher in der Wand: Bilder ankleben! Das geht ganz einfach mit den unterschiedlichen Klebemöglichkeiten, die es inzwischen auf dem Markt gibt. Viele Firmen bieten die Power-Kleber für die Wand an. Die Klebestreifen für Tapeten sind für unterschiedliche Gewichte bis zu einem Kilogramm pro Streifen erhältlich. Wenn Sie ein Bild mit zwei Streifen anbringen, darf dieses also bis zu zwei Kilogramm wiegen.

Für die Klebestreifen sind zusätzliche Klebenägel oder Klebehaken speziell für Bilder erhältlich. Die Montage ist ganz einfach: Klebestreifen nach Anleitung des Herstellers anbringen, Klebenagel oder - haken draufkleben, Bild aufhängen. Und das ganz ohne Beschädigungen an der Wand.
Vor dem Aufhängen muss die Fläche, auf welcher der Klebestreifen später kleben soll, gereinigt werden, danach wird der Streifen einige Sekunden angedrückt. Jetzt sollte er so viel Power haben, dass er Ihr Bild problemlos tragen kann.
Eine ausführliche Erklärung gibt der Hersteller tesa in seiner Anleitung, wie Sie Klebenägel korrekt anbringen:

Hängesystem mit Seil – die Galerieschiene

Die Galerieschiene ist eine schöne Möglichkeit, Bilder ohne Hammer, Nagel oder Bohrer an die Wand zu bringen. Zwar muss die Schiene an der oberen Wandkante zur Decke angebracht werden, was nicht ohne Bohren geschehen kann. Der Vorteil ist aber, dass der sichtbare Teil der Wand unversehrt bleibt, weil die Bohrlöcher hinter der Galerieschiene verschwinden und Sie nach Lust und Laune Ihre Bilder austauschen oder umhängen können.
Die Galerieschiene ist im Prinzip ein Hängesystem für Ihre Bilder. In die, oben an der Wand angebrachte, Leiste werden transparente Nylonschnüre, mit Hilfe eines Hakens, eingehängt, welche durch einen weiteren Haken am unteren Ende des Seils Bilderrahmen und Co. tragen können. Auch hier können Sie zwischen unterschiedlichen Maximalgewichten wählen.
Tipp: Die Galerieschiene kann auch an die Wand geklebt werden.

Schwere Bilder aufhängen

Bilder können, zusammen mit ihren Rahmen, ganz schön schwer werden. Vor allem, wenn es sich um Rahmen aus Holz oder Metall handelt und das Bild sehr groß ist. Zwar hängen solch riesige Werke wahrscheinlich nicht in jedem Wohnzimmer, jedoch ist es gut, zu wissen, wieviel Gewicht der Nagel oder die Schraube aushält.
Im Normalfall halten gewöhnliche Nägel ein Gewicht von bis zu 10 Kilogramm aus, fragen Sie zur Sicherheit aber einen Kundenberater im Baumarkt Ihres Vertrauens.
Schwere Bilder haben oft schwere Rahmen, wie beispielsweise Barockrahmen. Aber auch (große) Kunstwerke können schnell über 10 Kilogramm wiegen. Bei diesen Bildern empfiehlt es sich, Schrauben und Dübel zu verwenden, anstatt nur Schrauben oder Nägel. Auch eine Galerieschiene bietet sich hier sehr gut an, da sie großes Gewicht tragen kann. Die Vorgehensweise beim Aufhängen ändert sich bei schweren Bildern nicht, schauen Sie sich am besten hierzu das Video oben an.
Tipp: Einige Dübel verfügen über einen Haken, der für die Aufhängung von Bildern geeignet ist.

Die 3 wichtigsten Fragen zum Bilder aufhängen zusammengefasst

Wie hoch sollte ich ein Bild aufhängen?

Im Museum gilt die Faustregel, dass sich die Bildmitte auf einer Höhe von 145–150 Zentimetern über dem Boden befinden soll. Hängen Sie Ihr Bild über Möbelstücken auf, spielt deren Höhe natürlich auch mit hinein. Möchten Sie ein Bild über dem Sofa aufhängen, wirkt ein Abstand von 30 cm zur Sofakante harmonisch.

Welches Werkzeug brauche ich, um Bilder aufzuhängen?

Um Bilder aufzuhängen benötigen Sie Nägel oder einen Bohrer mit passenden Dübeln und Schrauben. Alternativ eignen sich auch Klebestreifen oder Klebenägel dafür. Ein Lineal und eine Wasserwaage sorgen dafür, dass das Bild gerade hängt.

Bilder aufhängen – Sollte ich bohren, nageln oder kleben?

Soll Ihr Bild fest an der Wand hängen, verwenden Sie Dübel und passende Schrauben oder auch Nägel. Wenn Sie die Wand nicht beschädigen möchten, eignen sich auch Klebemittel wie Klebestreifen, Klebenägel oder Klebehaken.

Und fertig ist die schöne Wand

Nach dieser Anleitung dürfte eigentlich nichts mehr schief gehen- oder hängen. Besorgen Sie sich nur noch schnell den perfekten Rahmen für Ihr Bild und lassen Sie sich von unseren Ideen zur Wandgestaltung im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und am Treppenaufgang inspirieren. Viel Freude beim Gestalten Ihrer Wände!

Bilder: Titelbild: iStock/zeljkosantrac; Bild 2: iStock/junce; Bild 3: iStock/sisen